Eine lange Pilgerreise muss gut vorbereitet sein. Der eigene Rucksack ist das Herzstück der Ausrüstung und versorgt einen während der Pilgerwochen mit allem Nötigen. Gleichzeitig hat der Rucksack nur begrenzt Kapazitäten und sollte vom Gewicht her nicht zu schwer gepackt werden.
Was alles mitnehmen auf den Jakobsweg?
Was unterwegs nicht im Gepäck fehlen darf, zeigen wir in unserer Packliste. Diese gibt es auch als PDF-Liste zum Ausdrucken. So können beim Packen die bereits im Rucksack verstauten Utensilien bequem abgehakt werden.
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Grundausrüstung
Zur Grundausstattung des Pilgerns gehört ein guter, bequemer Trekkingrucksack und ein Wanderschuhe, das wie angegossen sitzen. Wer im Sommer durch Spanien pilgert, kann aber auch auf Trekkingsandalen ausweichen. Festes Schuhwerk gehört für den Schlecht-Wetter-Fall jedoch immer ins Gepäck!
Welche Grundausrüstung einpacken für den Jakobsweg?
Die Rucksackgröße ist entscheidend:
Ist der Trekkingrucksack zu klein, wird das tägliche Ein- und Auspacken lästig, um alles wieder hineinzubekommen. Wird ein übermäßig großer Rucksack gewählt, wird schnell mehr als nötig mitgenommen, was wiederum schädlich für den Rücken ist. Hinzu kommt ein höheres Grundgewicht des Rucksacks.
Die Größe des Rucksacks sollte insgesamt ca. 40-45 Liter betragen. Ein passender Regenschutz ist bei vielen Modellen bereits dabei. Ist dies nicht der Fall, sollte beim Kauf auf die richtige Größe geachtet werden.
Wichtig ist außerdem, dass der Rucksack bequem sitzt und weiche Polsterungen an Schulter- und Hüftgurten hat. Wichtig: Aufgrund der unterschiedlichen Anatomie gibt es Unterschiede zwischen Rucksäcken für Männer und für Frauen. Daher sollte beim Kauf unbedingt darauf geachtet werden, für welches Geschlecht das Modell ist.
Wanderschuhe sind das A und O beim wandern:
Damit sich beim Wandern keine Blasen bilden, sollten unbedegint bequeme Wanderschuhe mit sehr gutem Fußwerk getragen werden. Sonst kann das Gehen selbst bei der schönsten Natur schnell zu einer Tortur werden.
Kleidung
Die richtige Kleidung auf dem Jakobswegspielt ebenfalls eine wichtig eRolle für den Erfolg auf der Reise. Wer sich für die falschen Kleidungsstücke entscheidet, wird tagtäglich auf der Tour damit zu kämpfen haben.
Welche Kleidung für den Jakobsweg?
Es lohnt sich, Funktionsbekleidung zu wählen. Diese ist atmungsaktiv, schnell trocknet und wiegt wenig. Übrigens, obwohl es beim Jakobsweg primär um die Fortbewegung geht, kann eine Badehose bzw. ein Bikini nicht schaden, falls unterwegs ein See gekreuzt wird.
Tipp 1: Nicht zu viel Wechselwäsche einpacken
Wir empfehlen, nicht zu viel Wechselbekleidung mitzunehmen und stattdessen lieber abends in der Herberge das T-Shirt oder die Unterwäsche mit der Hand zu waschen. Drei Funktionsshirts, ggf. ein langes, zwei Paar Wandersocken und vier Paar Unterwäsche, sind in der Regel ausreichend.
Tipp 2: Merinowolle als perfekter Begleiter
Kleidung aus Merinowolle eignet sich hervorragend für nahezu alle Outdoor-Sportarten, bei denen es kaum Möglichkeiten gibt die eigenen Sachen zu waschen.
Dank ihrer antimikrobiellen Eigenschaft riecht die Kleidung nicht. Obendrein reguliert sie hervorragend die Körpertemperatur und ist schnelltrocknend. Mulesingfreie Merinowolle Produkte versprechen außerdem, dass bei der Produktion keine Tiere verletzt werden.
Gesundheit und Hygiene
Wer eine Pilgerreise unternimmt, muss zwangsläufig auch an seine Gesundheit denken. Da unterwegs stark die Füße und der Rücken beansprucht werden, müssen diese gut versorgt sein.
Bei der Packliste für Hygieneartikel empfehlen wir, möglichst platz- und gewichtssparend zu packen. So kann z. B. anstatt Shampoo, Duschgel und Haarspülung lediglich eine Seife mitgenommen werden.
Gesundheit:
Hygiene:
Optional Hygiene:
Die meisten Hygieneartikel sind auch in praktischen Reisegrößen erhältlich und sollten bei sparsamer Verwendung ca. 2-3 Wochen reichen. Eine Seife eignet sich als fester Ersatz für Flüssigduschgels und -shampoos und kann sogar zur HAndwäsche von Kleidung verwendet werden. So wird der Transport von großen und schweren Tuben vermieden.
Dokumente und Finanzen
Besonders im Ausland ist es erforderlich, die eigenen Dokumente immer mit dabei zu haben. Geht der Personalausweis verloren, ist es schwierig, diesen zu ersetzen. Zur Grundausstattung gehört auch ein Versicherungsnachweis (EU-Versichertenkarte oder Auslandskrankenversicherung).
Welche Dokumente unterwegs dabei haben?
Optional:
Tipp 1: Wichtigste Dokumente einscannen
Es empfiehlt sich, die wichtigsten Dokumente vor der Abreise einzuscannen und digital in einer Cloud zu hinterlegen. So wird es im Falle des Verlustes einfacher, die eigene Identität nachzuweisen.
Tipp 2: Offiziellen Pilgerausweis kaufen
Wer den Jakobsweg wandert, braucht unbedingt einen Pilgerausweis. Nur dann wird der Zutritt in die Herbergen gewährt. Wer keinen Pilgerausweis hat, wird Schwierigkeiten haben, am Wegesrand eine passende Unterkunft zu finden.
Auch kann mit einem offiziellen Pilgerausweis am Ende der Reise die sog. Compostela ausgestellt werden: eine Art Pilgerurkunde, die jeder erhält, der täglich mindestens zwei Stempel und die letzten 100 km auf der Strecke bis Santiago nachweisen kann. Mehr über den Pilgerpass erfahren.
Technik & Elektronik
Auf einer Pilgertour geht es vor allem darum, den eigenen Alltag hinter sich zu lassen und sich auf das Wesentliche zu besinnen. Daher ist glücklicherweise keine ausgefeilte technische Ausstattung erforderlich. Ein paar technische Geräte, wie eine Stirnlampe für die Nächte in den Herbergen oder eine Kamera, sollten aber doch auf der Reise dabei sein.
Was für Technik muss mit?
Optional:
Tipp: Handy aus, Kopf frei!
Das Handy sollte alleine für Notfälle im Gepäck eines jeden Pilgers sein. Und doch stellt sich die Frage, ob es wirklich notwendig ist, das Smartphone anzulassen und dauerhaft erreichbar zu sein. Unsere Empfehlung ist es, das Handy mit ausreichend Guthaben aufzuladen, mitzunehmen, jedoch überwiegend ausgeschaltet im Rucksack zu verstauen.
Tipp: Akkus über Nacht aufladen
Die technische Ausrüstung kann abends in den Herbergen aufgeladen werden. Wer nicht in den Herbergen übernachtet, kann sich eine Solar-Powerbank mitnehmen, die sich mithilfe von Sonnenenergie laden lässt – perfekt, da der Tag überwiegend draußen verbracht wird!
Verpflegung
Jakobsmuschel auf dem Jakobsweg? Ganz so exquisit ist die Verpflegung auf dem Jakobsweg leider nicht! In den Herbergen gibt es in der Regel einfache Kost, die die Pilger beim Abendessen und Frühstück mit wichtigen Nährstoffen und Vitaminen versorgt.
Welche Verpflegung für unterwegs?
Optional:
Am wichtigsten ist es ausreichend Trinkwasser dabei zu haben. Dazu bieten sich Snacks an, die den Körper schnell mit viel Energie versorgen (Müsliriegel, Energieriegel, Nüsse, Trockenfrüchte etc.). Auf dem Jakobsweg gibt es immer wieder Einkaufsmöglichkeiten, sodass hier stets Nachschub besorgt werden kann.
Täglich mindestens zwei Liter Wasser aus der Herberge mitnehmen, um einen gesunden Wasserhaushalt sicherzustellen. Bei hohen Temperaturen im Sommer handelt es sich hierbei um ein Minimum. Bei hohen Temperaturen und viel Bewegung brauch der Körper noch weit mehr Flüssigkeit.
Tipps zum Packen
Wer noch nie beim Pilgern war, fragt sich, was die richtige Ausrüstung beinhaltet und welche Tipps beim Packen beherzigt werden sollte. Die meisten Pilger nehmen tendenziell zu viel mit, in der Überzeugung, alles zu benötigen und nur das Wichtigste im Gepäck zu haben. Wirklich leicht ist der Rucksack danach sicherlich nicht mehr.
Doch da können wir beruhigen – es gibt nichts, was unterwegs nicht nachgekauft werden könnte. Es hilft, das Gepäck zu Hause Probe zu laufen und zu prüfen, wie sich das Gewicht auf dem Rücken anfühlt. Wer da schon merkt, dass es zu schwer sein könnte, sollte den Rucksack unbedingt um ein paar Gramm leeren.
Die Faustregel für das richtige Gewicht im Rucksack lautet:
Mehr sollte der Rucksack nicht wiegen. Natürlich muss alles Wichtige mit. Somit geht es beim Packen vor allem darum, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und ein gutes Gleichgewicht zu finden. Dabei ist es eine hohe Kunst für sich zwischen möglichst wenigen und funktionalen Stücken und ausreichend Ausrüstung für das eigene Wohlbefinden.
Was braucht man NICHT auf dem Jakobsweg?
Neben all den Dingen, die auf dem Jakobsweg auf keinen Fall fehlen dürfen, gibt es einiges, das getrost zu Hause bleiben kann:
- Schmuck und Wertsachen: Wenn Sie an Ihrem Schmuck hängen, sollten Sie diesen lieber zu Hause lassen, denn die Gefahr diesen zu verlieren ist sehr hoch. Ebenfalls ist die Chance höher zur Zielscheibe von Dieben zu werden.
- Make-up: Beim Pilgern sollten andere Dinge im Vordergrund stehen, als gut auszusehen. Deshalb ist Make-up unnötig und es zu Hause zu lassen, spart auch einige Gramm Gewicht im Rucksack.
- Hohe Schuhe: Nach einem langen Pilgertag fühlen sich die Füße in bequemen Schuhen am wohlsten. Um den Füßen eine Auszeit zu gönnen, sollten hohe Schuhe lieber zu Hause bleiben.
- Teure Kameraausrüstung: Sie benötigen keinesfalls teure und schwere Kameraausrüstung, außer Sie sind professioneller Fotograf. Mit dem Handy können auch sehr schöne und qualitativ hochwertige Fotos gemacht werden.
- Dicke und schwere Kleidungsstücke: Jeans oder dicke Baumwollpullover nehmen nicht nur viel Platz im Rucksack ein, sondern sind auch sehr schwer. Ebenfalls brauchen die Sachen viel länger zum Trocknen.
FAQs: Häufige Fragen und Antworten
Welcher Rucksack eignet sich für den Jakobsweg?
Welcher Schlafsack eignet sich für den Jakobsweg?
Wie viel Gewicht maximal tragen auf dem Jakobsweg?
Was ist die wichtigste Ausrüstung für den Jakobsweg?
- Rucksack
- Wanderschuhe
- Wandersocken
- Regenschutz
- Pilgerausweis
Die komplette Packliste, damit dem Wandern auf dem Jakobsweg nichts mehr im Weg steht, finden Sie hier.
Wie den Rucksack am besten packen für den Jakobsweg?
Im mittleren und oberen Teil empfiehlt es sich Gegenstände zu verstauen, die am Ende des Abschnitts oder währenddessen benötigt werden. Dinge, die am häufigsten gebraucht werden, sollten in den Außentaschen gepackt werden. Mit den Seitentaschen kann das Gewicht des Rucksacks ausgeglichen werden.
Fazit zur Jakobsweg Packliste
Wer noch nie beim Pilgern war, fragt sich, was die richtige Ausstattung und Zubehör für die Tage und Wochen unterwegs auf dem Camino ist.
Die wichtigste Faustregel dabei lautet:
Behutsam packen und das Gepäck im Zweifel nochmal reduzieren, um nicht über Wochen hinweg unnötiges Gewicht schleppen zu müssen.
Hi, deine Hinweise sind sehr hilfreich. Ich habe noch eine Frage: Ist es ratsam, ein leichtes Zelt dabei zu haben? Übernachten viele nicht in den Herbergen und dann wo?
Hallo Ulli, das lässt sich so pauschal leider nicht sagen. Wenn du „ganz klassisch“ läufst, dann brauchst du kein leichtes Zelt. Hast du aber vor im Sommer zu wandern und möchtest gerne mal draußen auf einem Trekking- oder Biwakplatz übernachten, dann bietet sich ein leichtes Zeit definitiv an.
Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter.
LG